Leipzig-Premiere: SERVUS FREIHEIT
mit Filmen aus dem Workshop "OSTPOL schickt SCHWARWEL in den KNAST"
Sonntag, 5. Februar 2017 | 19 Uhr
Cinémathèque Leipzig in der naTo: Karl-Liebknecht-Straße 46 / 04275 Leipzig
„Gitter vor den Fenstern, meterhohe Zäune, Überwachungskameras und ein massives Stahltor – auf den ersten Blick scheint es kaum vorstellbar, daß hinter den Mauern der Jugendstrafvollzugsanstalt (JSA) Regis-Breitingen Kreativität blühen kann.
Den eindrucksvollen Gegenbeweis tritt im Rahmen der Leipziger Dokwoche der Verein OSTPOL an.“ (Bastian Fischer: “Premiere hinter Gittern“, / Leipziger Volkszeitung, 04.11.2016, S. 14)
Nachdem sie am 1. November 2016 beim DOK Leipzig im Rahmen von “DOK im Knast“ bereits ihre gelungene Premiere hinter Gittern feiern durften, werden nun erstmalig die sechs Kurzfilme von jugendlichen und jungen erwachsenen Inhaftierten der Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen auch „draußen“ über die Leinwand flimmern.
Sechs bewegte wie bewegende Ergebnisse eines herausragenden und bisher einzigartigen Filmworkshops, der im Sommer 2016 vom Leipziger OSTPOL e.V. gemeinsam mit dem Leipziger Zeichner und Filmemacher SCHWARWEL in Kooperation mit Glücklicher Montag, DOK Leipzig und der JSA Regis-Breitingen in der Jugendstrafanstalt realisiert werden konnte – unterstützt durch ein erfolgreiches Crowdfunding.
Die jungen Teilnehmer erhielten dabei die außergewöhnliche Möglichkeit, über ihre eigenen Geschichten nachzudenken und diese filmisch zu erzählen - lustig oder wütend, aufwendig animiert oder gerappt.
OSTPOL e.V. lädt alle Interessierten herzlich zu diesem Filmabend ein.
Im Anschluss gibt es die Möglichkeit eines Publikumsgesprächs mit Projektmachern und Workshopteilnehmern.
Der Eintritt ist frei.
Wegen der begrenzten Platzkapazität ist allerdings eine Anmeldung erforderlich unter: premiere@ostpol-leipzig.de
Programm
Workshop-Trailer, 4 min
FREIHEIT Ein Film von Kevin Leicht, 3 min
SERVUS! Ein Film von Tom E., Dimitrij S., 5 min
DAS GITTER, MEIN BESTER FREUND Ein Film von Nathawut, 5 min
EINSAM IN DER MEGE Ein Film von Marcel R., 4 min
WILLI Ein Film von Jesus Junior, Stefan H., cash, Martin H., M.Fischer, 5 min
SCHACHMATT – Vom Bauern zum König Ein Film von H., Jimmy, Philipp S., 5 min
Premiere OSTPOL schickt SCHWARWEL in den KNAST
Im Rahmen von "DOK im Knast" werden am kommenden Dienstag, 1. November 2016, 17 Uhr die sechs Kurzfilme aus einem Workshop mit Inhaftierten der Jugendstrafvollzugsanstalt (JSA) Regis-Breitingen ihre Premiere feiern.
Im Sommer startete OSTPOL e.V. gemeinsam mit dem Leipziger Zeichner und Filmemacher SCHWARWEL einen Filmworkshop mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen Inhaftierten der JSA Regis-Breitingen. Diese erhielten erstmalig die Möglichkeit, ihre eigenen Geschichten filmisch erzählen zu können und nun werden die Ergebnisse im Rahmen von "DOK im Knast", des renommierten internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Anima-tionsfilm, DOK Leipzig, präsentiert.
"Letztes Jahr waren wir zum ersten Mal zu Besuch in der sächsischen Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen südlich von Leipzig, die bemerkenswert offen ist und ihre „Bewohner“ in vielerlei Hinsicht anregt und fördert. Der Besuch endete in einem spannenden Abend mit inspirierenden Gesprächen und brachte uns schließlich auf die gemeinsame Idee, doch auch vor Ort einen Filmworkshop für die jugendlichen Inhaftierten anzubieten, indem sie in Form von kurzen Trickfilmen von sich erzählen können, aus ihren Leben oder aus ihrer Phantasie, was sie sehen, wie sie gesehen werden wollen oder was sie bewegt. Kritisch, frei, persönlich und ausnahmsweise: unberechenbar." berichtet Vera Schmidt, Projektleiterin, OSTPOL e.V.
Workshopleiter Schwarwel ist Illustrator, Trickfilmer, Karikaturist, Comiczeichner, Animator, Storyboarder, Drehbuch-Autor, Regisseur, Produzent und Art Director beim Leipziger Studio Glücklicher Montag und zusammen mit Produzentin Sandra Strauß der ideale Kooperationspartner für dieses Projekt. Beide bringen viel Erfahrung aus ihrer Arbeit im sozialen Bereich mit.
Die Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen ist die ungewöhnlichste Spielstätte von DOK Leipzig. Die Vorführungen sind offen für Inhaftierte, das lokale Publikum und eine begrenzte Anzahl akkreditierter Fachbesucher/innen, für die ein Shuttle von und nach Leipzig bereitgestellt wird. Nach den Filmvorführungen können Filmemacher und Zuschauer miteinander ins Gespräch kommen. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.
Programm "DOK im Knast"
SECHS KURZFILME IM VORPROGRAMM
Premiere 01.11.2016
Mittwoch 02.11. und Donnerstag, 03.11.2016 werden eine Auswahl der Workshopfilme gezeigt.
FREIHEIT von Kevin Leicht, 3 min
SERVUS! von Tom E., Dimitri S., 5 min
DAS GITTER, MEIN BESTER FREUND von Nathawut, 5 min
EINSAM IN DER MENGE von Marcel R., 4 min
WILLI von Jesus Junior, Stefan H., cash, Martin H., M. Fischer, 5 min
SCHACHMATT - Vom Bauern zum König von H., Jimmy, Philipp S., 5 min
FESTIVALFILME
Di 01.11. 2016, 17:00 – My Life as a Courgette, Claude Barras, Frankreich, Schweiz 2016, 66 min, DF
Mi 02.11. 2016, 17:00 – Fighter, Susanne Binninger, Deutschland 2016, 100 min
Do 03.11. 2016, 17:00 – Neo Rauch – Gefährten und Begleiter, Nicola Graef, Deutschland 2016, 100 min
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OSTPOL schickt SCHWARWEL in den KNAST ist ein Projekt von OSTPOL e.V. in Kooperation mit Glücklicher Montag, der JSA Regis-Breitingen und DOK Leipzig. Wir danken unseren Kooperationspartnern, UnterstützerInnen, CrowdfunderInnen und den vielen freiwilligen HelferInnen, die den Workshop und die Erstellung der Filme ermöglicht haben.
OSTPOL schickt SCHWARWEL in den KNAST - Unser erstes Crowdfunding
WAS ES WERDEN SOLL:
Jugendliche Inhaftierte der JSA Regis-Breitingen sollen erstmalig die Möglichkeit erhalten, ihre eigenen Geschichten filmisch erzählen zu können, mithilfe eines Workshop mit Schwarwel dessen Ergebnisse im November diesen Jahres im Rahmen von "DOK im Knast" des renommierten internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfilm, dem DOK Leipzig, präsentiert werden sollen.
Wir, der OSTPOL e.V. sind ein gemeinnütziger Verein Förderung internationaler Kulturprojekte mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Nachwuchsförderung, der vor allem künstlerische Initiativen aus Leipzig mit internationalen Partnern und Institutionen verbindet. Aber für ungewöhnliche Kooperationen lassen sich auch ungewöhnliche Bögen spannen, statt wie sonst über Ländergrenzen diesmal eben über Mauern. Letztes Jahr waren wir zum ersten Mal zu Besuch in der sächsischen Jugendstrafvollzugsanstalt Regis-Breitingen südlich von Leipzig, die bemerkenswert offen ist und ihre „Bewohner“ in vielerlei Hinsicht anregt und fördert (siehe Video). So hat sich dort bereits mit der DOK Leipzig eine Kooperation namens „DOK im Knast“ gebildet, in deren Rahmen jedes Jahr von einer Gruppe filminteressierter Inhaftierter aus den aktuellen Festivalbeiträgen des DOK Leipzig Filme ausgewählt und vor Ort gezeigt werden. Wir waren 2015 dabei vertreten mit einem Animiationskurzfilm aus unserem Programme für junge KünstlerInnen aus der Region.
Unser Aufenthalt endete in einem spannenden Abend mit inspirierenden Gesprächen und brachte uns schließlich auf die gemeinsame Idee, doch auch vor Ort einen Filmworkshop für die jugendlichen Inhaftierten anzubieten, indem sie in Form von kurzen Trickfilmen von sich erzählen können, aus ihren Leben oder aus ihrer Phantasie, was sie sehen, wie sie gesehen werden wollen oder was sie bewegt. Kritisch, frei, persönlich und ausnahmsweise: unberechenbar.
WARUM TRICKFILM:
Das Medium Film bzw. Trickfilm eignet sich dazu besonders gut, denn man hat es mit einer universellen (Bild-) Sprache zu tun, die gleichermaßen reflektieren wie abstrahieren kann. Komplexeste Inhalte können durch eine einzige gelungene Visualisierung erzählt werden, so dass die Stärke der Idee die fehlende filmische Vorbildung auch mal aufwiegen kann. Außerdem zwingt der Prozess des Filmemachens die Teilnehmer regelrecht zur Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen und fördert so ganz nebenbei den eigenen Ausdruck, die Selbstwahrnehmung, vielleicht die Aufarbeitung vergangener Geschehnisse und natürlich soziale Kompetenzen.
Kann man Dinge auf den Punkt bringen und so sich und anderen verständlich machen, senkt das einiges an Konfliktpotential und steigert das Selbstbewusstsein.
Eine dringend nötige Horizonterweiterung an einem Ort, der einem sonst den Blick eher verstellt.
WARUM SCHWARWEL:
Unser Workshopleiter Schwarwel ist Illustrator, Trickfilmer, Karikaturist, Comiczeichner, Animator, Storyboarder, Drehbuch-Autor, Regisseur, Produzent und Art Director beim Leipziger Studio Glücklicher Montag und zusammen mit Produzentin Sandra Strauß der ideale Kooperationspartner für dieses Projekt. Beide bringen viel Erfahrung aus ihrer Arbeit im sozialen Bereich mit und waren unsere absoluten „Wunschkandidaten“. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Projektzeit!
Aus einem Interview mit Schwarwel:
„Die jüngeren Inhaftierten haben morgens Schule oder eine Ausbildung, die älteren arbeiten im Umland oder den JSA-eigenen Werkstätten (...).Neben der Kunsttherapie bleibt dann nur noch der Kraftraum oder ein schmales Zeitfenster zum Fernsehen oder zum Kochen. Das heißt, wenn es mehr Angebote wie solche Workshops gibt, wird das dankbar aufgenommen, um dem täglichen Einerlei zu entkommen und die Birne mal mit anderen Dingen zu beschäftigen. (...) Wir können bei unseren Workshops immer wieder feststellen, dass die Teilnehmer diesen Rahmen nutzen, um mal ihren Oberstübchen-Kram zu ordnen.“
Und da uns die aufgeräumten Oberstübchen unserer Jugend aus vielerlei Gründen sehr, sehr am Herzen liegen, skandieren wir:
Ihr und OSTPOL fördert heute
Sortierte Köpfe junger Leute!
WAS NUN ZU TUN IST:
Damit wir im November 2016 beim DOK Leipzig, das übrigens dieses Jahr kein adäquateres Motto als „Ungehorsam“ haben könnte, unsere einzigartigen Workshop-Ergebnisse präsentieren können, gilt es nun, keine Zeit zu verlieren.
Deshalb bitten wir Euch an dieser Stelle um Eure Unterstützung:
Wir benötigen MINDESTENS € 2.000, um den Workshop durchführen zu können.
Damit wäre es zumindest möglich, die notwendigsten Kosten zu decken, wie z.B. Technik- und Materialkosten, kleine Honorar- und Reisekosten sowie die Herstellungskosten für eine DVD, die die Ergebnisse aus dem Workshop für die Nachwelt erhalten soll und exklusiv für dieses Projekt entsteht (eine limitierte Auflage, die nicht im Handel erhältlich sein wird.).
Außerdem werden die fertigen Filme natürlich während des DOK Leipzig im Rahmen von „DOK im Knast“ ihre Premiere in der JSA feiern, denn es gibt dort einen Kinoraum, der es auch Außenstehenden ermöglicht, an der Erstaufführung teilzunehmen.
Tatsächlich sind alle Kosten sehr knapp kalkuliert. Insofern freuen wir uns über JEDEN EURO EXTRA, der eventuell unser Crowdfundingziel übersteigen würde.
Wir freuen uns über jede noch so kleine Unterstützung!
Ihr entscheidet damit darüber, was im Workshop, der schon Mitte Juli beginnen soll, alles möglich ist.
Wie beim Crowdfunding üblich, haben auch wir ein paar kleine aber feine Gegenleistungen für Eure freundliche Unterstützung parat, die ihr rechts am Rand aufgeführt findet. Wir hoffen in den nächsten Tagen die Liste noch etwas bereichern zu können!
Aber man kann selbstverständlich auch ganz „uneigennützig“ unterstützen, dann würde Schwarwel mit seiner Videoformulierung wieder richtig liegen;)
Wir bedanken uns schon einmal im Vorfeld ganz, ganz herzlich - besonders im Namen der jugendlichen Inhaftierten, denen Ihr mit Eurer Unterstützung nicht nur einen Animationsfilmworkshop, sondern sicher eine einzigartige und außergewöhnliche Bereicherung und Inspiration ermöglichen würdet.
Mit Workshopbeginn, Mitte Juli, werden wir natürlich versuchen, Euch so oft und inwieweit es geht, mit aktuellen Erlebnissen und Eindrücken auf dem Laufenden zu halten!
Bleibt gespannt und spendabel;)
Links:
http://www.gluecklicher-montag.de/